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… fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. So lautet jedenfalls die Empfehlung im Fernsehen, die wir alle schon einige Male gehört haben. Aber ist es wirklich gut, die Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel nur aus Neugierde durchzulesen? Oder ist es schlecht? Oder ist es egal? Genau um diese Frage geht es in diesem Artikel.

Während die meisten Menschen den Placebo-Effekt kennen, haben die wenigsten schon einmal von dem Nocebo-Effekt gehört. Du vermutest richtig: Der Nocebo-Effekt führt dazu, dass körperliche und/oder psychische Beschwerden entstehen können, obwohl es dafür keine physische Ursache gibt. Also genau wie bei dem Placebo-Effekt, bloß mit einer unangenehmen Folge.

Wie kann der Effekt beobachtet werden? Stell Dir vor, Du unterstützt die Forschung bei der Zulassung eines neuen Medikaments. Bevor Du die neue Medizin schluckst, wirst Du natürlich über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt. Wenn man Dir nun nicht die echte Medizin verabreicht, sondern ein sogenanntes Placebo, dann sollte gar nichts passieren; erst recht keine Nebenwirkungen auftreten. Erstaunlicher Weise ist es aber so, dass ca. 25% der Leute, die das Placebo erhalten haben, über ungünstige Nebenwirkungen klagen…

Genauso verrückt ist das Ergebnis eines Experiments, bei dem Nahrungsmittelallergikern Injektionen von Kochsalzlösung verabreicht wurden. Diesen Allergikern wurde erzählt, man habe ihnen das Allergen verabreicht. Es sollte also nichts passieren, weil es nur eine Kochsalzösung war. Dennoch: Bei einem Viertel der Versuchspersonen stellten sich allergische Reaktionen ein!

Die Ursache? Nicht bekannt. Nach aktuellen Erkenntnissen gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Konditionierung und die Erwartungshaltung hierbei eine wichtige  Rolle spielen.

Da auch falsche Diagnosen von Ärzten zu Nocebo-Effekten führen können, muss man sich die Frage stellen, welche Auswirkungen Selbstdiagnosen haben können. Im Internet existieren zahlreiche Websites, die sich mit Krankheiten und deren Symptomen befassen, und in der angeschlossenen Community können diese dann auch gleich diskutiert werden.

Was passiert nun, wenn ein ängstlicher und zur Hyperchondrie tendierender Mensch in Internetforen weitere Informationen erhält und sich mit Menschen austauscht, die ähnliche Symptome an sich beobachtet haben? Zumindest enststeht ein neuer Begriff: Cyberchondrie. Diesen Begriff und das Verhalten dieser ängstlichen Menschen kann man nun belächeln oder auch nicht. Aber in Kombination mit dem Nocebo-Effekt regt er in jedem Fall zum Nachdenken an…

Ein Grund mehr also, mit positiven Gedanken durch’s Leben zu gehen 🙂

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